11. Oktober 2018 Programmierworkshop mit Snap!

Eine Begegnung zum Nachdenken (von Claudia Loff):

Als ich die Kinder im Programmier-Workshop aufforderte die Unterlagen mitzunehmen, damit sie mit ihren Eltern zuhause weiterarbeiten könnten (die Programmierumgebung ist kostenlos im Internet verfügbar), kam ein Junge zu mir, der mit Feuereifer beim Workshop dabei war. Er gab mir seine Kopie und sagte tieftraurig: "Ich kann nicht weiter machen, wir haben zuhause kein Internet, keinen Laptop und nichts."

Ich empfahl ihm, seine Eltern mit zur Stadtbibliothek zu nehmen und dort zu klären, wie er dort Internetzugang zum Programmieren erhalten könne. Dort stünden PCs mit Internetzugang. Darüberhinaus könne er noch seine Schule fragen, welche Möglichkeiten sie ihm geben könnten weiter Progammieren zu lernen. Sein Gesicht erhellte sich schlagartig und mit erwartungsfroher Freude verließ er mit Unterlage den Workshopraum.

Ich fühle mich in meinen Bemühungen bestärkt, Informatik in die Schulen zu bringen. Alle Kinder müssen die Chance bekommen an der Digitalisierung aktiv mitwirken zu können. Die dazu notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse müssen an den Schulen gelehrt werden! 

PM: EU Code Week im Pumpwerk@Hockenheim

Im Rahmen der „EU Code Week“ luden die Freien Demokraten in Hockenheim zu einem generationenübergreifenden Programmierworkshop ins Pumpwerk in Hockenheim ein.

Kinder der 4.-7. Schulklassen konnten zusammen mit Mama/Papa/Oma/Opa oder einer anderen Begleitperson und einem Laptop teilnehmen.

 

Mit dem Pumpwerk war der geeigneter Ort und Partner gefunden, und Dank der Unterstützung der „SAP Young Thinkers“-Initiative konnten auch ausreichend viele Laptops bereitgestellt werden, so dass noch mehr Jungen und Mädchen des offenen Jugendtreffs an dem Workshop teilnehmen konnten. 

 

Durch die gewählte Programmierumgebung Snap! wurde der Einstieg ins Programmieren mit viel Spaß vermittelt. Wie Legosteine wurden die Befehle zusammen gesetzt und das Ergebnis konnte auch gleichgetestet werden. Nach einigen „Fingerübungen“ wurde ein eigenes Computerspiel erstellt. Nebenbei lernten die Teilnehmer - nahezu ohne es zu merken - das Programmieren und Analysieren von Programmfehlern. Kleine Frustrationen - wenn etwas nicht so lief wie gedacht - wurden durch den Blick auf das Ziel des eigenen Computerspiels und mit Unterstützung der Helfer der FDP und Jungen Liberalen leicht überwunden und gleich konstruktiv in Verbesserungen des Programms umgeleitet.

 

Dass Programmieren eine durchaus kreative Arbeit ist konnte man an den Ergebnissen sehen: Nicht ein Programm sah genau gleich aus wie das andere. Obwohl das Prinzip des Spiels gleich blieb, war jedes doch individuell nach den Vorlieben der Programmiererin oder des Programmierers gestaltet.

 

„Warum nur findet so etwas nicht in der Schule statt?“, fragten Teilnehmer. Stadtrat Frank Köcher-Hohn verwies auf die hohen Kosten der Digitalisierung der Schulen. Auch wenn die FDP/LfH Fraktion schon bereits vor einem Jahr im Hockenheimer Gemeinderat einen Antrag zur Digitalisierung der Schulen gestellt habe, so könne Hockenheim alleine nicht alle Kosten aufbringen. Die Liberalen hoffen hier darauf und fordern, dass sich zukünftig der Bund an den Kosten beteiligen kann.

 

Allerdings, ergänzte Köcher-Hohn, könnten Schulen derzeit auch selten einen „konkreten“ Bedarf benennen. Neben der Ausstattung der Schulen fehle es nämlich noch an der Weiterbildung der Lehrkräfte und dem landespolitischen Willen, nicht nur Medienkompetenz und Anwendungskompetenz in wenigen Klassen, sondern auch Informatik in allen Schulformen im Bildungsplan zu verankern. Die Lehrkräfte würden durch Digitalisierung der Schulen nicht ersetzt, sondern müssten geschult und begleitet werden.

 

Diese – immer noch junge - Wissenschaft, so die Informatikerin Loff, würde es unseren Kindern ermöglichen, ihre digitale Zukunft mit zu gestalten, statt ihr weitgehend unwissend ausgeliefert zu sein. Und genau darum, so die Liberalen, organisierten sie solch einen Workshop. „Wir wollen Begeisterung für die aktive Gestaltung der digitale Zukunft wecken“, verkünden sie auf ihrer Homepage.

 

Umso mehr freute es die Liberalen, dass das Team des Pumpwerks gerne auch in Zukunft solche Workshops anbieten würde. Dazu wäre natürlich eine schnelle Internetverbindung und eine Grundausstattung an Laptops und/oder Microcontrollern wünschenswert. Bis dahin könnte das Pumpwerkteam aber auch Grundlagenkurse ohne Computer, wie z.B. den „Internetversteher“, anbieten.

 

„Die Digitalisierung kommt“, kommentierte Simon Deutesfeld, Vorsitzender der Jungen Liberalen in Hockenheim, abschließend. „Machen wir unsere Kinder und unser Land fit dafür“.

 

„Das war ein Testlauf, den wir gerne wiederholen können, wenn Bedarf besteht“, beendeten die Liberalen den Workshop und bedankten sich beim Pumpwerk und der Stadt für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der Beteiligung an der Durchführung und bei den teilnehmenden Mädchen, Jungen und Erwachsenen für Ihren Mut etwas Neues auszuprobieren.

 

 

Weitere Informationen über Angebote und Links zu dem Thema finden sich hier .